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illustration zu szenen aus 
„der kleine prinz“ 
von saint-exupéry in form eines fliesenmosaiks

theoretischer teil der facharbeit 
text: barbara aicher

(für diese homepage gekürzt von e. gloner)
 
 

1. Vorüberlegungen

a) Aussuchen des Textes

Bei meinen Überlegungen welchen Text ich bildnerisch beziehungsweise künstlerisch umsetzen möchte, bin ich schließlich auf das Buch „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry gestoßen. ...... Dennoch ist es so komplex und vielseitig, dass man es immer wieder lesen kann und dabei jedes Mal neue Bedeutungen entdeckt. ...... 
Der kleine Prinz  ......  fühlt sich einerseits zu seiner Rose, symbolisch einem jungen Mädchen, hingezogen. Andererseits stehen sie sich gegenseitig im Wege und können ihre Liebe die sie füreinander empfinden nicht zeigen. Der kleine Prinz befolgt zunächst alle Weisungen der Rose. Dadurch wird er jedoch sehr unzufrieden. Er beginnt an der Liebe zu seiner Rose zu zweifeln und flüchtet von seinem Planeten. In seinen Wander- und Lehrjahren durchreist er sieben weitere Planeten bis er schließlich wieder zu seiner Rose zurückkehrt. Er fühlt, dass er für die Rose die er liebt verantwortlich ist und sieht in ihr seinen Lebenssinn....... 
 ...... „Die Menschen züchten fünftausend Rosen in ein und demselben Garten und sie finden nicht, was sie suchen. Und dabei kann man das was man sucht in einer einzigen Rose finden. Aber die Augen sind blind. Man muss mit dem Herzen suchen.“ (S. 82)

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b) Umsetzung des Textes

Ich überlegte mir wie ich die Geschichte mit dieser Kernaussage am Besten umsetzen könnte. Soll ich eine Bildergeschichte aus dem Text entwickeln oder eine Kulissenwelt aus Pappmasche bauen...?
Schließlich dachte ich mir der Inhalt passt perfekt für ein Mosaik. Denn es bestehen viele Parallelen zwischen der Geschichte und einem Mosaik.
Das Mosaik besteht aus vielen kleinen Teilchen, die nur im Ganzen nach der Fertigstellung einen Sinn und Zusammenhang haben. Genauso „zerbrochen“ und unzufrieden fühlt sich auch der kleine Prinz auf seinem „Land der Tränen“ (S.31).  ...... Er sucht seine Lebensrichtung und flüchtet deshalb von seinem Planeten. Er ist hin- und hergerissen von vielen Gefühlen, Gedanken und Wünschen ...... 
 

Dieses fertiggestellte Mosaik kann schließlich aus verschiedenen Sichtweisen wahrgenommen werden, sowohl aus der Nähe als auch aus der Ferne. Je weiter der Betrachter  ......  zurücktritt, desto besser wird eine optische Mischung im Auge erzielt und die einzelnen Steinchen werden als ein zusammengeschmolzenes Bild wahrgenommen (ähnlich wie im Pointillismus).
Je weiter sich der kleine Prinz in der Geschichte von seinem Planeten entfernt, desto bewusster wird ihm, dass er seine Rose vermisst und sie liebt. Er spürt dies in seinem Herzen.

c) Besichtigen einer Mosaikwerkstatt

Zunächst erkundigte ich mich  ...... wie ein Mosaik gefertigt wird. Ich fuhr nach München in die „Akademie der Bildenden Künste“ ..dann in die Mosaikwerkstatt - „Gustav van Treeck“  ...... 
 
 

2. Ursprung/ Entstehung und Definition des „Mosaiks“

a) Definition

Das Wort „Mosaik“ stammt vom lateinischen „Musa“ ab, benannt nach den neun Musen, den altgriechischen Schutzgöttinnen der Künste und Wissenschaften. Das Mosaik ist somit eine weit zurückreichende edle Bezeichnung für eine besondere Kunstform mit antiken Ursprüngen. Es ist eine antike Dekorationstechnik, die schon zur Zeit der Griechen und Römer sehr beliebt war. Man erzielt sie durch das Zusammensetzen von kleinen Stückchen aus verschiedenartigem Material zu Bildern und Ornamenten.
Mosaiksteine sind Würfel oder Plättchen mit 1-2 cm Kantenlänge. Sie werden aus farbigen Naturstein, glasiertem oder gefärbten Ton, bunten Glasflüssen oder Glas mit aufgeschmolzener Goldfolie gefertigt. Nach einer Vorzeichnung werden die Mosaiksteine dicht in ein feuchtes Mörtelbett gesetzt, verfugt und gegebenenfalls glatt geschliffen. 

b) Ursprung und Geschichte

Für die meisten Historiker beginnt die Geschichte des Mosaiks mit den Griechen. Denn bei den Griechen wurden erstmals richtige Bilder und figürliche Darstellungen in Form von Kieselstein-Mosaiken gefunden. Die Kiesel die von Wasser und Sand rund geschliffen waren, wurden in Mörtel gebettet und hauptsächlich für Bodenmosaike verwendet. Circa 150 v. Chr. wurde die Technik des Bodenmosaiks nach Rom gebracht. Die Römer verbreiteten das Mosaik über den gesamten Mittelmeerraum. Es entstanden überall im römischen Imperium lokale Mosaikwerkstätten. Zu den bedeutendsten früheren römischen Funden zählen die Mosaike von Pompeji mit dem berühmten Alexandermosaik. Es besteht aus über 4 Millionen Steinchen, die nicht größer als 4 Quadratmillimeter sind.  ...... 

Das Wandmosaik entwickelte sich als Stein- und Muscheldekorationen in Grotten und an Brunnen. Der Aufschwung begann mit der Verwendung in römischen Badeanlagen im 1. und 2. Jahrhundert nach Christus und führte zu den großartigen frühchristlichen Kirchenausstattungen in Ravenna. ...dort  entstanden die größten und qualitativ wertvollsten frühchristlichen Wandmosaike.
Zwischen dem 14. und dem 18. Jahrhundert verlor das Mosaik  ...... an Bedeutung.  ...... 
 
 

3. Vorgehensweise bei der Arbeit

a) Materialauswahl für das Mosaik

Da ich mich entschlossen hatte ein Mosaik zu erstellen,  .. musste ich  ...  Fliesen sammeln. Ich erkundigte mich bei Baumärkten und Fliesengeschäften im Umkreis von 60 km nach farbigen Fliesen oder Restbeständen und erklärte mein Vorhaben. Dabei war es sehr schwierig bunte Fliesen aufzutreiben, denn überall gab es zwar weiße und graue, jedoch kaum leuchtende farbige Fliesen.  ...
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b) Die bildnerische Umsetzung

Ich habe mir das Buch zweimal durchgelesen und die wichtigsten Kernaussagen zusammengeschrieben. Dadurch fiel es mir leichter grobe Skizzen zu machen, ....Nachdem ich mir den Aufbau meines Bildes überlegt hatte, musste ich die Größe des Bildes aussuchen. 
Bei der Auswahl der Holzplatte ... ist es besonders wichtig, dass sie eine gewisse Stärke aufweist ... und sich  nicht beim Verfugen wölbt.... Nachdem die Vorarbeiten, das Motiv und das Sammeln der Fliesen erledigt waren, besorgte ich mir im Baumarkt eine Fliesenzange und Fliesenkleber um mit der bildnerischen Umsetzung der Geschichte beginnen zu können.
Das Zerkleinern der Fliesen und das Aufkleben erledigte ich teilweise parallel. Dabei war es immer wichtig, dass die Fliesen die ich verwendete in etwa die gleiche Dicke hatten, um eine weitgehend gleichmäßige Oberfläche zu erzielen.
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Beim Aufkleben der Fliesen arbeitete ich mich von unten nach oben durch.... Anschließend erhielt das Mosaik einen Rahmen aus Eschenholz, wobei die Planeten nach Außen hin weiter verlaufen.

Der letzte Arbeitsschritt bestand  .. im Verfugen.  ......
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Bei der Frage welche Fugenfarbe am Besten passen würde, ließ ich mich von einem Fliesenleger beraten und probierte einige Farben anhand von Musterstreifen durch. 

Bald bemerkte ich, dass ein neutraler Farbton, wie Beigegrau sowohl für helle als auch für dunkle Fliesen geeignet ist. Diese Farbe gab es jedoch nicht mehr zu kaufen, da sie aus dem Sortiment genommen wurde. Nach mehreren Proben auf einem anderen kleinen Muster-Mosaik entschied ich mich letztendlich für eine Mischung aus Anthrazit und Silbergrau im Verhältnis 1 : 1. ...
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Als ich den Holzrahmen mit dem kräftigen gelben Klebeband abgedeckt hatte, wurde mir klar, dass eine bunte Farbe für den Rahmen zu intensiv wäre und den Betrachter vom Bild ablenkt. Deshalb lackierte ich den Holzrahmen zuletzt noch mit einem farblosen Kunststoffsiegellack.
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4. Zur Interpretation des Mosaiks

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